Die Krätze – Prävention und Ansteckungswege

Was Sie über die Hautkrankheit wissen müssen

Die Krätze galt bereits als ausgestorben. Doch in den letzten Jahren treten wieder vermehrt Fälle auf. Auch in Wassertrüdingen sind Einwohner verunsichert und haben Angst vor der juckenden Hautkrankheit. Erfahren Sie, welche Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll sind und wie sich die Krätze überträgt.

Die Skabiesmilbe ist nur 0,3 bis 0,5 mm groß und damit mit dem bloßen Auge kaum erkennbar. Sie gräbt sich in die Hautschicht ein. Anschließend legt die weibliche Milbe ihre Eier in diese Gänge. Typisch sind feine, dunkle und unregelmäßige Linien in der Haut, welche ohne Hilfsmittel nur schwer sichtbar sind. 

Erkennungsmerkmale

Symptome für die Krätze sind ein starkes Brennen bzw. ein starker Juckreiz der Haut, Bläschen sowie gerötete Knötchen oder Pusteln in den Finger- und Zehenzwischenräumen, an Handgelenken, Knöcheln, Achseln, Ellenbogen, Brustwarzen und Genitalien. Bei Säuglingen und Kindern sind zudem Symptome am behaarten Kopf, im Gesicht und an Hand- und Fußflächen möglich. Auch auf nicht betroffenen Hautstellen kann der Juckreiz auftreten. Durch das Kratzen können sich entzündete und eitrige Hautstellen bilden.

Keine Angst vor kurzen Berührungen

Am Besten schützen Sie sich indem Sie engen Körperkontakt vermeiden. Händeschütteln oder eine kurze Umarmung sind meist unbedenklich. Durch engen Hautkontakt mit Erkrankten über fünf bis zehn Minuten überträgt sich die Skabiesmilbe von Mensch zu Mensch. Häufig ist das der Fall beim gemeinsamen Spielen, Kuscheln, bei der Körperpflege einer anderen Person, beim Schlafen im gleichen Bett und beim Geschlechtsverkehr. 

Lediglich bei der schweren Form Scabies crustosa, auch Borkenkrätze genannt, ist die Ansteckungsgefahr bereits bei kurzen Berührungen erhöht. Erkrankte weisen eine hohe Anzahl der Parasiten auf und zeigen eine starke Krustenbildung an den betroffenen Hautstellen. Die Borkenkrätze ist hochansteckend. Hier ist sogar eine Übertragung über Textilien wie Kleidung, Bettwäsche, Polster und anderen Gegenständen möglich.

Ansteckungsgefahr in Gemeinschaftseinrichtungen

Kinder, Pflegebedürftige und abwehrgeschwächte Personen sind besonders gefährdet. Die Krätze tritt daher vermehrt in Kindergärten, Schulen, Pflegeheimen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen auf. Hier besteht auch ein hohes Ansteckungsrisiko für das Betreuungs- und Pflegepersonal. Schützen Sie sich durch lange Kleidung und Einweghandschuhe, wenn der Kontakt mit Erkrankten unvermeidbar ist.

Verdacht: Krätze – so verhalten Sie sich richtig

Sollten Sie Kontakt mit einer erkrankten Person gehabt haben, sollten Sie die nächsten fünf bis sechs Wochen intensive Hautkontakte vermeiden. Achten Sie auf Krankheitszeichen, um die Krätze frühzeitig zu erkennen und suchen Sie beim Auftreten der ersten Symptome umgehend einen Arzt auf. 

Die Inkubationszeit beträgt bei der ersten Ansteckung mit Krätze zwei bis fünf Wochen. Bei einer erneuten Erkrankung nur noch ein bis vier Tage. Das bedeutet, dass Sie bereits vor dem Ausbruch der Krankheit ansteckend sind. Sobald der Arzt die Krätze diagnostiziert hat, dürfen Sie keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen. Den Zeitrahmen legt hierfür Ihr behandelnder Arzt fest. Zudem sind Sie verpflichtet, die Einrichtung über die Diagnose oder den Verdacht zu informieren.

Um eine erfolgreiche Behandlung zu sichern, sollten Kleidungsstücke, Handtücher und Bettwäsche täglich gewechselt werden. Waschen Sie diese bei mindestens 60 °C. Gegenstände wie Schuhe und Kuscheltiere verpacken und lagern Sie am besten luftdicht für drei Tage bei über 21 °C. Saugen Sie Polstermöbel mit dem Staubsauger ab oder benutzen Sie diese für zwei Tage nicht.

Ihr Hausarzt klärt Sie über den weiteren Verlauf und die Behandlung auf. Er verschreibt Ihnen eine Creme, ein Spray, eine Salbe oder auch Tabletten, um die Skabiesmilben unschädlich zu machen. In der Regel ist die Krätze sehr gut behandelbar.